Hier beantworten wir häufig gestellte Fragen rund um die solidarische Landwirtschaft allgemein, den Ein- und Ausstieg sowie dem Abholen des Gemüses in unseren Depots.

Allgemein

Gemüse und Obst wird in sogenannten “Anteilen” bezogen. Es können ein, zwei oder drei Anteile bezogen werden. Die Gemüsemenge pro Anteil schwankt saisonal und witterungsbedingt. Bei den meisten Mitgliedern reicht ein Gemüseanteil auch für mehrere Personen. Zusätzlich können Bioeier vom Birkenhof beozgen werden, die dann ebenfalls in Depot geliefert werden. Ein- bis zweimal im Jahr wird auf dem Birkenhof geschlachtet, so dass auch Rindfleisch gekauft werden kann. Dies geschieht aber unabhängig von Solawi Darmstadt. Des Weiteren gibt es im Darmstädter Depot einen kleinen Vorrat “FELIGRENO” Biowein von der Bergstraße. Die Abrechnung erfolgt über eine ausliegende Liste. Über die Frankfurter Solawi gibt es in unregelmäßigen Abständen die Möglichkeit solidarisch produziertes Olivenöl aus Griechenland zu beziehen. Das Hoffart Theater ist außerdem einer der Verteilorte von “La Pecana“, einer Direktvermarktung von spanischem Bioobst, dass regelmäßig (ca. 1mal im Monat) nach Deutschland geliefert wird.

Ein Gemüseanteil reicht in der Regel für ein bis zwei Personen. Je nach Jahreszeit kann dann ein wesentlicher Anteil der täglichen Mahlzeiten mit dem Gemüse bestritten werden.

Das Gemüse und Obst der Solawi Darmstadt kommt ausschließlich vom Birkenhof in Egelsbach.

Ja, der Birkenhof ist Mitglied im Bioland Anbauverband und produziert Bioprodukte.

Der Hauptunterschied einer solidarischen Landwirtschaft zu einer Gemüsekiste besteht in der Übernahme eines Teil des Risikos durch die Bezieher. Die Mitglieder der solidarischen Landwirtschaft finanzieren den Betrieb des Hofs und den Kauf von Saatgut. Im Gegenzug erhalten sie das produzierte Gemüse. Bei einer guten Ernte gibt es entsprechend viel Gemüse, bei einer schlechten Ernte (z.B. durch schlechtes Wetter oder Schädlingsbefall) entsprechend weniger. Das finanzielle Auskommen des Landwirts ist aber in jedem Fall gesichert.

Anbieter von Gemüsekisten haben diesen Vorteil bei schlechter Ernte nicht und auch die Konsumenten profitieren nicht von besonders hohen Erträgen in guten Jahren, da sie in der Regel einen festen Preis für eine bestimmte Menge Gemüse bezahlen.

Daraus folgt auch, dass das Gemüse in einer Gemüsekiste nicht zwangsläufig regional produziert wird, weil vom Anbieter unter Umständen Gemüse zugekauft werden muss, um die Liefervereinbarung zu erfüllen.

Durch die Lieferung des Gemüses der Solidarischen Landwirtschaft in ein zentrales Depot wird außerdem der Transportaufwand und die daraus resultierenden Emissionen und Verkehrsbelastungen reduziert. In Darmstadt holen ca. 75% der Mitglieder ihr Gemüse zu Fuß oder mit dem Fahrrad ab.

Ja, der Birkenhof beliefert auch zwei Gruppen in Frankfurt. Weitere Informationen zu den Gruppen sind hier zufinden: https://www.solawi-frankfurt-main.de/

Eine Übersicht über alle Solawis in Deutschland gibt es hier: https://ernte-teilen.org/

Ein- und Ausstieg

Nein, leider nicht. Wir haben in der Vergangenheit Probemonate angeboten, allerdings war dies mit großem organisatorischen Aufwand verbunden und hat den Ertrag der Mitglieder reduziert. Wir haben uns daher entschlossen, keine Probemonate mehr anzubieten.

Nein! Das System der solidarischen Landwirtschaft funktioniert nur mit einer langfristigen Kalkulation. Für jedes Wirtschaftsjahr wird ein Anbaubeitrag festgelegt und das Gemüse angebaut. Steigt ein Mitglied vorzeitig aus, fehlt dessen Anbaubeitrag anteilig zur Finanzierung, der Aufwand auf dem Birkenhof entsteht aber trotzdem. Ein Ausstieg ist daher immer nur zum Ende des Wirtschaftsjahr mit einem Vorlauf von drei Monaten möglich. Die Kündigung muss also bis Ende September vorliegen.

Depot & Gemüse abholen

Das Gemüse wird immer Mittwochs in unser Depot in Darmstadt geliefert. Nähere Informationen findest Du hier.

Im Depot steht eine “Verschenke-Kiste”. Wenn Du etwas nicht möchtest, leg das entsprechende Kärtchen in die Kiste und ein anderes Mitglied freut sich über Dein Gemüse. Umgekehrt kannst Du natürlich auch was aus der Kiste mitnehmen.

Grundsätzlich kannst Du einfach Freunde bitten, Dein Gemüse an Deiner Stelle abzuholen. Alternativ kannst Du auch eine E-Mail an verwaltung@solawi-darmstadt schreiben, dann wirst Du für die entsprechenden Wochen von der Liste genommen und Dein Anteil auf alle anderen verteilt.

Nein! Die Eier sind für die Mitglieder, die mit einem Beitrag die Anschaffung des Hühnermobils über eine “Eier-Aktie” vorfinanziert haben. Daher gibt es für die Eier auch eine eigene Abholliste. Bitte auch nach Ende der Abholzeit nicht mitnehmen. Interessenten an einer Eieraktie finden weitere Informationen auf der Seite des Birkenhof: http://birkenhof-egelsbach.de/birkenhof-eier-aktie.html

Arno bringt lagerfähiges Gemüse (z.B. Kartoffeln und Zwiebeln) ins Depot, da die Lagermöglichkeiten auf dem Birkenhof begrenzt sind. Er schreibt diese aber nicht jede Woche auf die Abholliste. Jedes Mitglied kann sich für den eigenen Bedarf die benötigte Menge mitnehmen.

Ja, jedes Mitglied kann sich für den eigenen Bedarf die benötigte Menge mitnehmen. Bei den gemeinsamen Kochabenden im Hoffart Theater besteht außerdem die Möglichkeit das Getreide zu mahlen. Dafür bitte an geeignete Behälter zum Abtransport des Mehls denken.

Gemüse, dass in der Abholzeit (bitte Aushang im Depot beachten, Abholzeiten können sich ändern!) nicht abgeholt wird, kann von allen Mitglieder abgeholt werden. Da einige Mitglieder erst kurz vor Ende der Abholzeit abholen können, bitte keinesfalls schon früher vermeintlich nicht abgeholtes Gemüse mitnehmen. Gemüse das offentlich bereits in eine Tasche gepackt und / oder beiseite gestellt wurde, bitte ebenfalls nicht mitnehmen. Manche Mitglieder packen ihren Anteil morgens und holen ihn abends (z.B. nach der Arbeit) ab. Eier gehören nicht zum gemeinschaftlichen Gemüse und stehen daher auch nach Ende der Abholzeit nicht zur allgemeinen Verteilung frei.

Ja, es gibt auch ein Depot am Birkenhof. Auf dem Anmeldeformular kann der bevorzugte Abholort angegeben werden.

Manche Gemüsesorten z. B. Möhren oder Radieschen kommen mit Grünzeug ins Depot. Die abzuwiegende Menge bezieht auf das Gemüse mit Grün. Also erst wiegen und dann das Grün abschneiden.

Leider kommt es immer wieder vor, dass Mitglieder, die ihr Gemüse erst gegen Ende der Abholzeit abholen können, nicht mehr alles Gemüse vorfinden, das auf der Liste steht. Dies kann mehrere Ursachen haben:

  • das Gemüse wird auf dem Birkenhof gewaschen und ist beim Abwiegen der Gesamtmenge entsprechend feucht. Beim Transport und im Depot trocknet das Gemüse, so dass die Gesamtmenge kleiner wird. Dies wird vom Birkenhof bei der Berechung berücksichtigt, aber da es sich von Gemüse zu Gemüse unterscheidet und auch vom Abholzeitpunkt (und somit vom Abwiegezeitpunkt des jeweiligen Anteils) abhängig ist, lässt sich das Problem nicht vollständig lösen.
  • bei Abwiegen mit unterschiedlichen Gefässen und Waagen kommt es immer wieder vor, dass nicht bei 0g gestartet wird, da das Gefäß vorher leichter war. Im Depot versuchen wir dieses Problem mit einheitlichen Wagen und Gefässen soweit wie möglich zu reduzieren. Gerade bei eigenen Gefässen kann es aber vorkommen.
  • beim Abwiegen wird es vielleicht nicht allzu genau genommen. Wenn aber fast 90 Anteile alle immer nur um ein paar Gramm aufrunden, fehlen am Ende zwei bis drei Portionen für die letzten Aboler.
  • und natürlich passieren Fehler. Sowohl auf dem Birkenhof beim Zusammenstellen der Mengen, als auch beim Abwiegen jedes Mitglieds im Depot kann es einfach vorkommen, dass man sich mal vertut. Hier hilft nur genaues Hinschauen und doppelte Kontrolle, ob man die richtige Menge zum passenden Gemüse und für die eigenen Anteile (1, 2 oder 3) aus der Tabelle abgelesen hat.

Der Birkenhof rundet bei der Berechung für die einzelnen Anteile immer eher ab und gibt noch eine kleine Reservemenge Gemüse dazu, aber die meisten Fehler passieren beim Abwiegen im Depot. Daher: schaut bitte genau hin und verhaltet euch solidarisch mit den anderen Mitgliedern und rundet eher etwas ab als auf.

Die meisten Erdbeeren im Handel werden in Deutschland inzwischen unter Folie angebaut. Dies hat auch damit zu tun, dass die Erdbeeren heute häufig von Spargelhöfen angebaut werden. Die Spargelsaison endet wiederum am 24. Juni und die meisten Saisonkräfte verlassen dann die Höfe. Entsprechend müssen die Erdbeeren bis zu diesem Zeitpunkt abgeerntet sein. Über den Einsatz von Folien und Folientunneln ist der Anbau- und Erntezeitpunkt entsprechend weit nach vorne gerückt. Die Erdbeeren auf dem Birkenhof werden im Freiland angebaut und sind dementsprechend erst Ende Mai bzw. Anfang Juni reif.

Organisation

Seit dem 03.11.2017 ist die Solidarische Landwirtschaft Darmstadt ein Verein. Der Verein organisiert die solidarische Landwirtschaft, ist Mieter des Depots und Mitglied im Netzwerk solidarische Landwirtschaft. Die Mitglieder des Vereins “Solawi Darmstadt e.V.” haben darüber hinaus jeweils eine eigene Liefervereinbarung mit dem Birkenhof in Egelsbach.

Ja. Ab dem Wirtschaftsjahr 2019 sind alle Mitglieder verpflichtet 12 Stunden pro Jahr auf dem Hof oder im Verein mitzuarbeiten (Beschluss der Mitgliederversammlung vom November 2018).

Der Anbau auf dem Birkenhof war lange so organisiert, dass er auch ohne feste Arbeitszusagen der Mitglieder funktionieren konnte. Um mehr feste Arbeitskräfte und weniger Saisonkräfte beschäftigen zu können und um den Kontakt der Mitglieder mit der Landwirtschaft zu vergrößern, wird es im Wirtschaftsjahr 2019 regelmäßige Arbeitseinsätze auf dem Hof geben. Dafür wird es analog zur Erntezeittabelle eine Übersicht geben, wann ungefähr welche Arbeiten anstehen. Die genauen Termine werden dann so zeitnah wie möglich per Umfrage durch den Birkenhof abgestimmt.

Parallel oder alternativ können sich die Mitglieder auch in der Vereinsarbeit engagieren. Die Vereinsarbeit und alles was mit deren Organisation und der Verteilung der Ernte zu tun hat wird allerdings komplett ehrenamtlich erledigt. Das bedeutet, nur wenn sich genügend Menschen finden die hier Mitarbeiten, kann es funktionieren. Hierzu gibt es verschiedene Arbeitskreise die diese Arbeiten selbständig organisieren, und in die sich jeder nach seinen Interessen und Möglichkeiten einbringen kann. Dieses Einbringen kann ganz unterschiedlich sein, von der einmaligen Organisation eines Sommerfestes, über die Betreuung der Webseite bis zur wöchentlichen Betreuung des Abholdepots.